Meine Beratung bei Depressionen und Angststörungen basiert auf der Relational Frame Theory (Bezugsrahmentheorie), einer psychologischen Theorie über Sprache und Kognition sowie auf philosophischen Erkenntnissen. Insbesondere arbeite ich mit der Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT).
Die ACT ist ein neuartiger Behandlungsansatz bei Depressionen und Angsterkrankungen (u.a. Panikattacken). In ihr nähert sich die Verhaltenstherapie nun auch sehr
komplexen Phänomenen des menschlichen Verhaltens, die ihr bisher mit den Modellen des Konditionierungslernens und der kognitiven Informationsverarbeitung nur schwer zugänglich
waren.
In unserer heutigen Zeit stehen den Therapeuten und Therapeutinnen eine mannigfache Auswahl an Therapien und Techniken zur Verfügung, um Menschen zu helfen. Eine der am weitesten verbreiteten Therapien ist die Kognitive Verhaltenstherapie, die sich wiederum mit einer Vielzahl von Methoden darbietet. Diese unterscheiden sich in vieler Hinsicht voneinander. Alle KVT haben jedoch eines gemeinsam: sie versuchen, die Form oder die Häufigkeit nichtkonstruktiver (und aversiver) Gedanken und Emotionen zu ändern.
ACT unterscheidet sich in einigen Dingen von der traditionellen Kognitiven Verhaltenstherapie, daher nennt man sie auch die „dritten Welle“ der Verhaltenstherapien.
Angststörungen und Depressionen treten sehr häufig chronisch, also immer wieder im Leben, auf und die KVT kann hier nur unzulänglich und oft nur für kurze Zeit helfen. Daher war es nötig, andere und neue Wege zu gehen.
ACT steht auf einem jahrtausendalten philosophischen Fundament und nutzt gleichzeitig die Erfahrungen der klassischen Verhaltenstherapie.
ACT ist der Ansicht, daß Sprache bzw. die Fusion mit nicht zielführenden, nicht handlungsfördernden Worten, Denkinhalten etc. häufig eine Ursache für psychisches Leid darstellt. Deshalb benutzen wir eine Anzahl von Techniken, die die Fusion mit aversiven Gedanken auflöst.
Wir Menschen neigen oft dazu, unsere Gedanken bzw. unsere Sprache mit unseren Handlungen zu verschmelzen (fusionieren), d.h. unser Handeln nach ihnen auszurichten und wir handeln oft nach Regeln, die uns von unseren Werten und Zielen entfernen.
Warum folgen wir dann diesen Regeln? Weil wir ein großes Bedürfnis nach Kontrolle haben - wir wollen unsere Gefühle (besonders die unangenehmen), negative Erinnerungen oder Gedanken kontrollieren und handeln mitunter auf eine Weise, die eine sogenannte Erlebnisvermeidung zum Ziel hat. Beispielsweise bin ich der Überzeugung unattraktiv zu sein, gehe also nicht aus, um mir die Bestätigung meiner Überzeugung durch andere nicht zuzumuten, fühle mich einsam, bin niedergeschlagen und hoffnungslos. Es entsteht ein Teufelskreis und die aversiven Gedanken verstärken sich. Hier verschmelzen also der Gedanke "Unattraktivsein" mit der Handlung "Zuhausebleiben" mit dem Ziel der Vermeidung von aversiven Gefühlen wie "Abgelehntwerden".
Das Besondere an ACT ist, mittels bestimmten Methoden diesen Teufelskreis zu durchbrechen und ein wertebstimmtes Leben zu ermöglichen. Man hat wieder die WAHL!
Seite aktualisiert am 18.8.2020